Am 15.06.09 wurde auf der Stadtverordnetenversammlung beschlossen, die Abwassergebühren pro Kubikmeter ab 1. Januar 2010 auf 4,48 Euro festzusetzen. Ein Kubikmeter Wasser kostet 1,93 Euro. Da wird Duschen und Baden zum teuren Vergnügen. Bereits ab 1. Juli d. Jahres erhöht sich der Preis für einen Kubikmeter Abwasser auf 4,18 Euro, zur Eingewöhnung sozusagen.
Vielleicht sollte man zum Duschen und Baden demnächst nach Melsungen fahren, denn da kostet der Kubikmeter Wasser 1,26 Euro und das Abwasser pro Kubikmeter 2,15 Euro. Auch Fritzlar zockt seine Bürger nicht ab. Dort kostet der Kubikmeter Wasser 1,93 Euro, wie in Homberg, für den Kubikmeter Abwasser müssen die Fritzlarer allerdings nur 2,90 Euro bezahlen. Gudensberg kann es etwas günstiger als Fritzlar: Wasser pro Kubikmeter 1,61 Euro, Abwasser 2,95 Euro.
Bei einem Jahresdurchschnittsverbrauch von ca. 50 Kubikmeter Wasser für einen Zweipersonenhaushalt zockt die Stadt Homberg demnächst mit 320,50 Euro/Jahr ab.
In Melsungen dagegen herrschen paradiesische Zustände, da fallen 170,50 Euro/Jahr für Wasser und Abwasser an.
Gudensberg verlangt 228,00 Euro für das o. a. Beispiel.
In Fritzlar fallen pro Jahr 241,50 Euro an.
In Homberg haben sich die Stadtverordneten entschieden, die Erschliessungskosten der Abwasserentsorgung auf die Abwassergebühren umzulegen.
Als Mieter ist man in Homberg ganz blöde dran. Erschließungsbeiträge, die eine Gemeinde z.B. für den Straßenbau oder die Abwasserentsorgung erhebt, dürfen nicht auf die Mieter umgelegt werden. Erschließungkosten gelten als Teil der Investititionskosten für das Gebäudegrundstück.
In Homberg bezahlen die Mieter nun aber die Erschliessungskosten über die verbrauchsabhängigen Abwassergebühren mit. Finanzieren also über diesen Weg die Erschliessungskosten, die der Vermieter nicht auf die Mieter umlegen darf. Damit finanzieren sie dem Vermieter unzulässigerweise die Investitionskosten für sein Gebäudegrundstück.
Wo bleibt da die Gerechtigkeit?